Eine Klasse für sich

Kategorie: Historisches

Faller . Marschik - Eine Klasse für sichHelge Faller . Matthias Marschik
Eine Klasse für sich
Als Wiener Fußballerinnen einzig in der Welt waren

€ 39,90
366 Seiten, 100 Fotos, A4, gebunden
ISBN 978-3-902975-89-8

 

Als Frauen in Wien zwischen 1935 und 1938 eine Fußball-Meisterschaft austrugen, war Österreich weltweit das einzige Land mit eigenen Titelkämpfen. Die in den 1920er-Jahren begonnene und seit 1934 stürmisch vorangetriebene Entwicklung machte Wien zu einem der Zentren in der Frühgeschichte des Frauenfußballs. Es ist an der Zeit, die außergewöhnliche Geschichte der ersten österreichischen Fußballerinnen in Wort und Bild nachzuzeichnen und sie in detaillierten Statistiken aufzuarbeiten. In vielerlei Hinsicht waren Österreichs erste Fußballerinnen „eine Klasse für sich“. Dass dieser Aufschwung just in der Zeit des „Austrofaschismus“ gelang, macht ihn auch gesellschafts- und genderpolitisch bedeutsam.

Offiziell nahm der „Damenfußball“ erst im Jahr 1971 mit der Aufhebung des generellen Spielverbots des ÖFB auf den Verbandsplätzen seinen Anfang. Doch der Kulturwissenschaftler und Historiker Matthias Marschik und der Frauenfußball-Forscher und -Trainer Helge Faller begeben sich in diesem Buch auf die Spuren des „Damenfußballs“ in Österreich.

Sie finden Hinweise darauf, dass Frauen schon vor dem Ersten Weltkrieg in Wien Fußball spielten und zeichnen die – sogar fotografisch festgehaltenen – intensiven Aktivitäten seit dem Jahr 1923 nach. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ligabetrieb der Jahre 1935 bis 1938. Begonnen hatte es als kurzfristige Belustigung für ein Männerpublikum, als Radsportidol Ferry Dusika die Frauen trainiert hatte und Matthias Sindelar im Oktober 1935 vor 3.000 Besuchern den Ankick vornahm. Das Buch zeichnet im Detail nach, wie und wieso diese „Hetz“ trotz Verboten durch staatliche Sportorganisationen und den ÖFB in eine dreijährige Blütezeit des Frauenfußballs in Wien überging.

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… Von der Geschiche verschüttet, erweckten Faller und Marschik die Pionierinnen von damals wieder zum Leben und setzten ihnen mehr als 80 Jahre später ein würdiges Denkmal.
Andreas Tröscher, Salzburger Nachrichten
„Als Wiener Kickerinnen eine Klasse für sich waren“
… Die Autoren zeichnen diese vorübergehende Hausse des Damenfußballs in all ihren Facetten.
Austria Presse Agentur, ed/mgä
„A so a Weiberl is ka Freud“
… den Wienerinnen der Zwischenkriegszeit gebührt Anerkennung dafür, ihre Selbstbestimmtheit in einer Zeit der „Kanzlerdiktatur“ Dollfuß’ und der strukturellen Benachteiligung der Frauen aufrechterhalten und öffentlich demonstriert zu haben.
Gegen alle Widerstände des Zeitgeistes und der Politik leisteten Frauenfußballerinnen im Austrofaschismus einen bisher krass unterschätzten Beitrag zu Emanzipation und Anerkennung der Frau, der gerade heute, da politische Kräfte alte Rollenbilder wiederbeleben wollen, nicht hoch genug eingestuft werden kann.
Johann Skocek, Falter Ausgabe 44/20